Ich, heterosexuell (Kurzform im Schwulen-Jargon: »Hete«), habe beruflich viel mit Homosexuellen zu tun. So viel, dass der ein oder andere Kollege offenbar automatisch voraussetzt, ich selbst müsse auch schwul sein. So kam es im Rahmen eines beruflichen Auslandsaufenthalts kürzlich zu folgendem Gespräch:
»Du, Philip, der Stefan glaubt mir nicht, dass Du ’ne Hete bist!«
»Hä? Wieso das denn? Stefan, ich bin mit ’ner Frau verheiratet.«
»Das heißt nichts!«
»Und ich hab‘ ’ne Tochter!«
»Das heißt auch nichts!«
»Na gut. Versuchen wir’s mal anders: Wie kommst Du denn darauf, dass ich schwul sein könnte? Nur, weil ich hier beruflich mit Schwulen unterwegs bin?«
»Nein, ich dachte, weil Du so auf Dein Äußeres achtest!«
»Äh… wieso achte ich auf mein Äußeres? Ich hab‘ für fünf Tage nur Handgepäck dabei!«
»Für fünf Tage nur Handgepäck? Na, dann kannst Du wirklich nicht schwul sein!«